Fälligkeitsanalyse ausgewählter finanzieller Vermögenswerte

Fälligkeitsanalyse ausgewählter finanzieller Vermögenswerte

Zum Stichtag nicht einzelwertberichtigt, aber fällig seit:
in Mio. €Zum Stich-
tag weder
wert-
berichtigt
noch fällig
< 1 Monat1 bis 3 Monaten3 bis 6 Monaten6 bis 12 Monaten> 12 MonatenBruttowert der einzelwert-
berichtigten
Forderungen
Ausleihungen6247
Wertpapiere und Finanzanlagen23
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen2.549472150612933173
Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen241
Sonstige ausgewählte Forderungen653271513164420
Stand 31.12.20173.311499165754577240
Ausleihungen7148
Wertpapiere und Finanzanlagen174
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen2.508412142522722184
Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen24114
Sonstige ausgewählte Forderungen722161312337
Stand 31.12.20163.342429155532926277

Die offenen noch nicht fälligen Forderungen wurden nicht wertberichtigt, da zum Bilanzstichtag keine Anzeichen für Forderungsausfälle vorlagen.

Wertberichtigungsspiegel gemäß IFRS 7

in Mio. €Stand 1.1.ZuführungVerbrauchAuflösungVerän-
derung
Konsolidie-
rungskreis
Wechsel-
kurseffekt
Stand 31.12.
Ausleihungen-48-155111-46
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen-197-462366-59-150
Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen-33
Übrige sonstige finanzielle Forderungen-42-121461-33
Summe 2017-290-734583-511-229
Ausleihungen-46-622-48
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen-242-62128843-197
Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen-3-3
Übrige sonstige finanzielle Forderungen-28-1712-42
Summe 2016-319-85139263-290

Der Buchwert aller Forderungen, Ausleihungen und Wertpapiere stellt das maximale Ausfallrisiko des Bertelsmann-Konzerns dar.

Die folgende Tabelle zeigt die vertraglich fixierten undiskontierten Mittelabflüsse der finanziellen Verbindlichkeiten für Tilgungen. Die Daten beruhen auf undiskontierten Cashflows, basierend auf dem frühesten Tag, an dem der Bertelsmann-Konzern zur Zahlung verpflichtet werden kann.

Vertragliche Restlaufzeitenanalyse der finanziellen Verbindlichkeiten

  Undiskontierte Mittelabflüsse  
in Mio. €BuchwertBis 1 Jahr1 bis 5 JahreÜber 5 JahreSumme
Genusskapital413413413
Festverzinsliche Anleihen und Schuldscheindarlehen4.2842001.5602.5504.310
Variabel verzinsliche Anleihen und Schuldscheindarlehen100100100
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten32431410324
Leasingverbindlichkeiten47104151
Sonstige Finanzschulden164144164164
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen3.5963.453127163.596
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen282828
Derivative Finanzinstrumente473613150
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten1.008799161481.008
Stand 31.12.201710.0114.9842.4412.61910.044
Genusskapital413413413
Festverzinsliche Anleihen und Schuldscheindarlehen3.5843603.2503.610
Variabel verzinsliche Anleihen und Schuldscheindarlehen100100100
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten1039112103
Leasingverbindlichkeiten5194857
Sonstige Finanzschulden160136195160
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen3.7643.557184233.764
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen141414
Derivative Finanzinstrumente66561066
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten85568012253855
Stand 31.12.20169.1104.5438553.7449.142

Den kurzfristigen Zahlungsabflüssen aus finanziellen Verbindlichkeiten stehen geplante Zahlungszuflüsse aus Forderungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerten gegenüber. Darüber hinaus verfügt die Bertelsmann SE & Co. KGaA zur Deckung kurzfristiger Mittelabflüsse über eine ausreichende Finanzierungsreserve in Höhe der zum Bilanzstichtag bestehenden liquiden Mittel und der freien Kreditlinien.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Restlaufzeiten der vertraglich festgelegten, im Rahmen eines derivativen Finanzinstruments zu tauschenden Beträge, für die Zahlungen auf Bruttobasis getauscht werden:

Verbindlichkeiten aus Derivativen mit Bruttoausgleich

  Restlaufzeit der Verbindlichkeiten 
in Mio. €Bis 1 Jahr1 bis 5 JahreÜber 5 Jahre
Zahlungsabflüsse-1.810-406-32
Zahlungszuflüsse1.77639331
Stand 31.12.2017-34-13-1
Zahlungsabflüsse-2.256-127
Zahlungszuflüsse2.195118
Stand 31.12.2016-61-9

Auf Grundlage der vertraglich vereinbarten Restlaufzeiten für die zum Stichtag bestehenden finanziellen Verbindlichkeiten ergeben sich für den Bertelsmann-Konzern zukünftig folgende Zinszahlungen:

Zukünftige Zinszahlungen

  Undiskontierte Zinszahlungen 
in Mio. €Bis 1 Jahr1 bis 5 JahreÜber 5 JahreSumme
Genusskapital45181226
Anleihen und Schuldscheindarlehen86333210629
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten819
Leasingverbindlichkeiten235
Sonstige Finanzschulden3115
Stand 31.12.2017144519211874
Genusskapital4518145271
Anleihen und Schuldscheindarlehen85332290707
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten314
Leasingverbindlichkeiten257
Sonstige Finanzschulden3317
Stand 31.12.2016138522336996

Buchwerte und Wertansätze nach Bewertungskategorien

Aktiva

in Mio. €Bewertungskategorie gemäß IAS 39   Summe 31.12.2017Bewertungskategorie gemäß IAS 39    Summe 31.12.2016
 Loans and ReceivablesAvailable-for-SaleFi­nan­cial As­sets In­itially Recog­nized at Fair Value through Profit or LossFinancial Assets Held for TradingDerivate mit Hedge- Beziehung Loans and ReceivablesAvailable-for-Sale Fi­nan­cial As­sets In­itially Recog­nized at Fair Value through Profit or LossFinancial Assets Held for TradingDerivate mit Hedge- Beziehung 
WertansatzZu fort­ge­führten Anschaf­fungs­­kostenZu Anschaf­fungs­kostenErfolgs­­­neutral zu bei­­zu­­­legen­­den Zeit­­­wertenErfolgswirksam zu beizu­legenden Zeit­wertenErfolgs­­­­­wirk­­­­sam zu bei­­­­zu­­­­­legen­­­­den Zeit­­­­­werten Zu fort­geführten Anschaf­fungs­kostenZu Anschaf­fungs­kostenErfolgs­­­­­­neutral zu bei­­­­­zu­­­­­­legen­­­­­den Zeit­­­­­­wertenEr­folgs­­­­­wirk­­­­­sam zu bei­­­­zu­­­legen­­­­den Zeit­­­­­wertenErfolgs­­­wirk­­sam zu bei­­zu­­­legen­­den
Zeit­­­werten
 
Ausleihungen63637171
Beteiligungen an verbundenen Unternehmen3151831215
Sonstige Beteiligungen2549151654366420
Wertpapiere und Finanzanlagen131923131317
Derivative Finanz­­instrumente874916863131
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen3.3173.3173.1503.150
Forderungen gegenüber Beteiligungs­­unter­­nehmen25252727
Übrige sonstige finanzielle Forderungen755755752752
Flüssige Mittel1.3841.3841.1921.192
Sonstige Wertpapiere < 3 Monate5656181181
5.60029509198746.2485.373583811368635.956

Innerhalb der sonstigen Beteiligungen erfolgt im Wesentlichen der Ausweis der Minderheitsbeteiligungen an anderen Unternehmen und sogenannten Fund in Fund Investments, die der Unternehmensbereich Bertelsmann Investments erwirbt. Die Bewertung dieser finanziellen Instrumente erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert, wobei die aus Schwankungen des beizulegenden Zeitwerts resultierenden Gewinne und Verluste unter Berücksichtigung latenter Steuern im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts für Fund in Fund Investments liegen Bewertungen des externen Managements gemäß regelmäßiger Berichterstattungen unter Berücksichtigung eines Fungibilitätsabschlags zugrunde. Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts für Minderheitsbeteiligungen an anderen Unternehmen wird dabei wenn möglich auf beobachtbare erzielbare Preise der zuletzt durchgeführten qualifizierten Finanzierungsrunden, die Mindestanforderungen in Bezug auf Volumen und Teilnehmerkreis erfüllen, unter Berücksichtigung des Lebens- und Entwicklungszyklus des Unternehmens zurückgegriffen.

Innerhalb der finanziellen Vermögenswerte werden bestimmte Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen, die als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert sind, zu Anschaffungskosten bewertet, da diese über keine Preisnotierung auf einem aktiven Markt verfügen und eine verlässliche Schätzung des beizulegenden Zeitwerts nicht möglich ist. Es ist nicht geplant, von den zur Veräußerung verfügbaren „Sonstigen Beteiligungen“ wesentliche Anteile in naher Zukunft zu veräußern. Für alle übrigen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Schulden stellt deren Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar.

Passiva

in Mio. € Bewertungskategorie gemäß IAS 39   Summe 31.12.2017Bewertungskategorie gemäß IAS 39     Summe 31.12.2016
 Financial
Liabilities
Financial Liabilities Initially Recognized at Fair Value through Profit or LossFinancial Liabilities Held for TradingDerivate mit Hedge-BeziehungNicht von IAS 39 erfasste Verbind­lich­keiten Financial
Liabilities
Financial Liabilities Initially Recognized at Fair Value through Profit or LossFinancial Liabilities Held for TradingDerivate mit Hedge-BeziehungNicht von IAS 39 erfasste Verbind­lich­keiten 
WertansatzZu fortge­führten Anschaf­fungs­kostenErfolgs­wirksam zu beizu­legenden Zeit­wertenErfolgs­wirksam zu beizu­legenden Zeit­werten Zu fortge­führten Anschaffungs­kostenErfolgs­wirksam zu beizu­legenden Zeit­wertenErfolgs­wirksam zu beizu­legenden Zeit­werten 
Genusskapital413413413413
Anleihen und Schuldscheindarlehen4.3844.3843.6843.684
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten324324103103
Leasingverbindlichkeiten47475151
Sonstige Finanzschulden164164160160
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen3.5963.5963.7643.764
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen28281414
Derivative Finanzinstrumente24234763366
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten964441.00880748855
9.8734424234710.0118.94548633519.110

Beizulegende Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte nach Bewertungskategorien

Beizulegende Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte nach Bewertungskategorien

in Mio. €Stufe 1:
Notierte Preise von aktiven Märkten
Stufe 2:
Beobachtbare Marktdaten
Stufe 3:
Nicht beobachtbare Marktdaten
Summe
31.12.2017
Beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte finanzielle Vermögenswerte41519
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte1341374509
Zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative finanzielle Vermögenswerte8787
Derivate mit Hedge-Beziehung44
138107374619
in Mio. €Stufe 1:
Notierte Preise von aktiven Märkten
Stufe 2:
Beobachtbare Marktdaten
Stufe 3:
Nicht beobachtbare Marktdaten
Summe
31.12.2016
Beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte finanzielle Vermögenswerte1313
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte91371381
Zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative finanzielle Vermögenswerte65368
Derivate mit Hedge-Beziehung6363
9142374525

Eine Zuordnung der in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente zu den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie nach Klassen ist aus den Tabellen „Buchwerte und Wertansätze nach Bewertungskategorien“ ableitbar.
Die Erhöhung der in Stufe 1 ausgewiesenen Finanzinstrumente resultiert aus den im Berichtsjahr erfolgten Börsengängen von zu Bertelsmann Investments gehörenden BAI-Beteiligungen.

Finanzielle Vermögenswerte der Bewertungsstufe 3

in Mio. €Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Zu Handelszwecken gehaltene
originäre und derivative
finanzielle Vermögenswerte
Summe
Stand 1.1.20173713374
Gesamter Gewinn (+) bzw. Verlust (-)-30-30
– in Gewinn- und Verlustrechnung-9-9
– im sonstigen Ergebnis-21-21
Erwerbe9494
Veräußerung/Tilgung-76-3-79
Umgliederungen aus/in Stufe 3 (inklusive erstmaliger Klassifizierung als Stufe 3)1515
Stand 31.12.2017374374
Gewinn (+) bzw. Verlust (-) aus den zum Stichtag noch im Bestand befindlichen Vermögenswerten-9-9
in Mio. €Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Zu Handelszwecken gehaltene
originäre und derivative
finanzielle Vermögenswerte
Summe
Stand 1.1.201630636
Gesamter Gewinn (+) bzw. Verlust (-)-3-3
– in Gewinn- und Verlustrechnung-3-3
– im sonstigen Ergebnis
Erwerbe22
Umgliederungen aus/in Stufe 3 (inklusive erstmaliger Klassifizierung als Stufe 3)339339
Stand 31.12.20163713374
Gewinn (+) bzw. Verlust (-) aus den zum Stichtag noch im Bestand befindlichen Vermögenswerten-3-3

Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte der Bewertungsstufe 3 entfallen im Wesentlichen auf vom Unternehmensbereich Bertelsmann Investments gehaltene Beteiligungen, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden.

Beizulegende Zeitwerte der finanziellen Verbindlichkeiten nach Bewertungskategorien

in Mio. €Stufe 1:
notierte Preise von aktiven Märkten
Stufe 2:
beobachtbare Marktdaten
Stufe 3:
nicht beobachtbare Marktdaten
Summe 31.12.2017
Beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte finanzielle Verbindlichkeiten4444
Zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative finanzielle Verbindlichkeiten2424
Derivate mit Hedge-Beziehung2323
474491
in Mio. €Stufe 1:
Notierte Preise von aktiven Märkten
Stufe 2:
Beobachtbare Marktdaten
Stufe 3:
Nicht beobachtbare Marktdaten
Summe 31.12.2016
Beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte finanzielle Verbindlichkeiten4848
Zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative finanzielle Verbindlichkeiten6363
Derivate mit Hedge-Beziehung33
6648114

Finanzielle Verbindlichkeiten der Bewertungsstufe 3

in Mio. €Beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte finanzielle VerbindlichkeitenSumme
Stand 1.1.20174848
Gesamter Gewinn (-) bzw. Verlust (+)33
– in Gewinn- und Verlustrechnung55
– im sonstigen Ergebnis-2-2
Erwerbe2323
Tilgungen-3030
Umgliederungen aus/in Stufe 3
Stand 31.12.20174444
Gewinn (-) bzw. Verlust (+) aus den zum Stichtag noch im Bestand befindlichen Verbindlichkeiten
in Mio. €Beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte finanzielle VerbindlichkeitenSumme
Stand 1.1.20164545
Gesamter Gewinn (-) bzw. Verlust (+)-12-12
– in Gewinn- und Verlustrechnung-12-12
– im sonstigen Ergebnis
Erwerbe2222
Tilgungen-7-7
Umgliederungen aus/in Stufe 3
Stand 31.12.20164848
Gewinn (-) bzw. Verlust (+) aus den zum Stichtag noch im Bestand befindlichen Verbindlichkeiten-5-5

Stufe 1:
Der beizulegende Zeitwert von börsennotierten Finanzinstrumenten – inklusive jener im Bereich Bertelsmann Investments – wird auf Basis von Börsennotierungen zum Bilanzstichtag bestimmt. Dies gilt unabhängig davon, ob für die von Bertelsmann gehaltenen Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag vertragliche Handelsbeschränkungen (Lockups) bestehen.

Stufe 2:
Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von nicht börsennotierten Derivaten verwendet Bertelsmann verschiedene finanzwirtschaftliche Methoden, die den zu den jeweiligen Bilanzstichtagen herrschenden Marktbedingungen und Risiken Rechnung tragen. Unabhängig von der Art des Finanzinstruments werden zukünftige Zahlungsströme auf Basis der am Bilanzstichtag geltenden Marktzinsen und Zinsstrukturkurven auf den Bilanzstichtag diskontiert. Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften wird auf Basis der zum Bilanzstichtag geltenden Kassamittelkurse unter Berücksichtigung der Terminabschläge und -aufschläge für die jeweilige Restlaufzeit der Geschäfte ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Zinsderivaten wird auf Basis der am Bilanzstichtag geltenden Marktzinsen und Zinsstrukturkurven ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Warentermingeschäften wird von zum Bilanzstichtag veröffentlichten Börsennotierungen abgeleitet. Eventuell bestehende Inkongruenzen zu den standardisierten Börsenkontrakten werden durch Interpolation bzw. Hinzurechnungen berücksichtigt.

Stufe 3:
Sofern keine beobachtbaren Marktdaten vorliegen, erfolgt die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte überwiegend auf Basis von Cashflow-basierten Bewertungsverfahren. Für erworbene Minderheitsbeteiligungen im Unternehmensbereich Bertelsmann Investments wird grundsätzlich auf sogenannte qualifizierte Finanzierungsrunden zurückgegriffen.

Die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten nach Stufe 2 und Stufe 3 erfordert bestimmte Annahmen des Managements bezüglich der Inputfaktoren des Modells einschließlich Cashflows, Abzinsungssatz und Ausfallrisiko sowie Lebens-/Entwicklungszyklus der Start-up-Beteiligungen.

Ergebniseffekt aus Finanzinstrumenten

Ergebniseffekt aus Finanzinstrumenten

in Mio. €Kredite
und Forde-
rungen
Zur Ver-
äußerung
verfügbare
finanzielle
Vermögens-
werte
Beim
erstmaligen
Ansatz als
erfolgswirk-
sam zum
beizu-
legenden
Zeitwert
klassifizierte
finanzielle
Vermögens-
werte
Finanzielle
Verbindlich-
keiten zu
fortge-
führten An-
schaffungs-
kosten
Beim
erstmaligen
Ansatz als
erfolgswirk-
sam zum
beizu-
legenden
Zeitwert
klassifizierte
finanzielle
Verbindlich-
keiten
Derivate
mit Hedge-
Beziehung
Zu Handels-
zwecken
gehaltene
Finanz-
instrumente
Sonstige
Währungs-
kursver-
änderungen
Aus Dividenden10
Aus Zinsen7-110-1-23
Aus Wertberichtigungen12-23
Aus Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert
-56
Aus Währungskursveränderung135-141
Aus Veräußerung/Ausbuchung-2517812
Ergebnis 2017-6165-98-5-1118-141
Aus Dividenden14
Aus Zinsen9-117-3
Aus Wertberichtigungen5-18
Aus Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert
124-3
Aus Währungskursveränderung39-29
Aus Veräußerung/Ausbuchung-297223
Ergebnis 2016-1568-9412433-29

Unter den sonstigen Währungskursveränderungen werden die Währungskurseffekte der Kategorien „Kredite und Forderungen“ und „Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten“ zusammengefasst.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Bilanz saldiert, sofern Globalverrechnungsvereinbarungen oder ähnliche Vereinbarungen dem Bertelsmann-Konzern und der Gegenpartei einen Ausgleich auf Nettobasis erlauben. Ein Ausgleich auf Nettobasis ist dabei sowohl im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit als auch beim Eintritt des Zahlungsausfalls einer Partei rechtlich wirksam. Darüber hinaus schließt Bertelsmann Finanzderivate ab, die die Kriterien für eine Saldierung in der Bilanz nicht erfüllen, da das Recht zur Saldierung von zukünftigen Ereignissen abhängig ist. Die Voraussetzungen für eine Saldierung der bilanzierten Finanzinstrumente werden in der Regel nicht erfüllt, sodass zum 31. Dezember 2017 wie auch im Vorjahr keine wesentlichen Saldierungen vorgenommen wurden.

Finanzderivate

Bertelsmann verwendet als Finanzderivate marktübliche, überwiegend außerhalb der Börse gehandelte (sogenannte OTC-)Instrumente. Dies sind vor allem Terminkontrakte, Währungsswaps, Währungsoptionen, Zinsswaps und vereinzelt Warentermingeschäfte. Die Geschäfte werden ausschließlich mit Banken hoher Bonität getätigt. Abschlüsse der Zentralen Finanzabteilung erfolgen grundsätzlich nur mit einem durch den Vorstand genehmigten Bankenkreis. Das Nominalvolumen ist die Summe aller den Geschäften zugrunde liegenden Kauf- bzw. Verkaufsbeträge.
Der überwiegende Teil der zum Stichtag bestehenden Finanzderivate (Nominalvolumen 4.540 Mio. €) dient zur Absicherung gegen Währungskursrisiken aus konzerninternen Finanzierungen. Auf diese Finanzderivate entfallen zum Bilanzstichtag insgesamt 2.613 Mio. € (58 Prozent). Auf Finanzderivate, die zur Absicherung gegen Währungskursrisiken aus dem operativen Geschäft abgeschlossen wurden, entfallen zum Bilanzstichtag insgesamt 1.677 Mio. € (37 Prozent). Des Weiteren werden Finanzderivate zur Absicherung gegen Zinsrisiken aus verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten eingesetzt. Zu spekulativen Zwecken wurden keine Finanzderivate abgeschlossen.
Die Beziehungen zwischen Sicherungsinstrumenten und gesicherten Positionen sowie die Risikomanagementziele und -strategien im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Sicherungsgeschäften werden dokumentiert. Dieses Verfahren beinhaltet die Verknüpfung aller als Sicherungsinstrumente bestimmten Derivate mit den jeweiligen Vermögenswerten, Schulden, festen Verpflichtungen oder vorhergesehenen Transaktionen. Des Weiteren beurteilt und dokumentiert das Unternehmen sowohl bei Eingehen des Sicherungsgeschäfts als auch auf fortlaufender Basis, ob die als Sicherungsinstrument verwendeten Derivate hinsichtlich des Ausgleichs von Änderungen der Marktwerte oder Cashflows der gesicherten Positionen hochwirksam sind.

Nominalvolumen und beizulegende Zeitwerte der Finanzderivate

 31.12.2017
NominalvolumenBeizulegende
in Mio. €< 1 Jahr1 bis 5 Jahre> 5 JahreSummeZeitwerte
Währungsgeschäfte 
Termingeschäfte und Währungsswaps2.6521.4352034.29044
Zinsgeschäfte
Zinsswaps250250
Übrige derivative Finanzinstrumente
2.6521.6852034.54044
 31.12.2016
NominalvolumenBeizulegende
in Mio. €< 1 Jahr1 bis 5 Jahre> 5 JahreSummeZeitwerte
Währungsgeschäfte 
Termingeschäfte und Währungsswaps2.942699413.68262
Zinsgeschäfte
Zinsswaps
Übrige derivative Finanzinstrumente3
2.942699413.68265

Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzderivaten wird das Wahlrecht nach IFRS 13.48 (Nettorisikobetrachtung) genutzt. Für die Ermittlung des Kreditrisikos aus Finanzderivaten wird die jeweilige Nettoposition der beizulegenden Zeitwerte mit den Vertragspartnern zugrunde gelegt, da diese hinsichtlich ihrer Markt- oder Kreditausfallrisiken auf Basis einer Nettoposition gesteuert werden.
Die Absicherung gegen das Fremdwährungsrisiko aus dem Kauf und Verkauf von Programmrechten und Output-Deals für das Fernsehgeschäft erfolgt über den Abschluss von Devisentermingeschäften. Bertelsmann sichert dabei zwischen 80 und 100 Prozent der kurzfristigen (innerhalb eines Jahres) zukünftigen Cashflows, und zwischen 10 und 80 Prozent der längerfristigen (zwischen zwei und fünf Jahren) zukünftigen Cashflows ab. Die eingesetzten Derivate werden im Rahmen von Cash Flow Hedges bilanziert. Der effektive Teil der Marktwertänderungen im Rahmen eines Cash Flow Hedge wird so lange im übrigen kumulierten Eigenkapital belassen, bis die erfolgswirksamen Auswirkungen der gesicherten Positionen eintreten oder ein Basis Adjustment vorliegt. Aus dem kumulierten übrigen Eigenkapital wurden in Bezug auf Cash Flow Hedges -39 Mio. € (Vj.: -33 Mio. €) in die Gewinnund Verlustrechnung umgegliedert. Es handelt sich um Beträge vor Steuern. Der zum 31. Dezember 2017 im übrigen kumulierten Eigenkapital verbleibende Teil wird demnach die Gewinn- und Verlustrechnung in den nächsten Jahren im Wesentlichen beeinflussen. Ein ineffektiver Teil aus den Cash Flow Hedges lag im Geschäftsjahr 2017 nicht vor. Im Vorjahr wurde ein ineffektiver Teil in Höhe von 5 Mio. € in den Positionen „Übrige finanzielle Aufwendungen“ und „Übrige finanzielle Erträge“ erfasst. Die Effekte aus nicht designierten Komponenten einer Cashflow-Sicherungsbeziehung (bspw. die Terminkomponente eines Fremdwährungsderivates bei einer Designation auf Spotbasis) werden in Höhe von 13 Mio. € unmittelbar erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

In der nachfolgenden Tabelle wird eine Übersicht über die Buchwerte der derivativen Finanzinstrumente gegeben, die den beizulegenden Zeitwerten entsprechen. Dabei wird unterschieden, ob sie in eine wirksame Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebunden sind oder nicht.

Derivative Finanzinstrumente

in Mio. €Buchwert zum 31.12.2017Buchwert zum 31.12.2016
Aktiva
Termingeschäfte und Währungsswaps
– Ohne Hedge-Beziehung8765
– In Verbindung mit Cash Flow Hedges463
Zinsswaps
– Ohne Hedge-Beziehung
– In Verbindung mit Cash Flow Hedges
Übrige derivative Finanzinstrumente ohne Hedge-Beziehung3
Passiva
Termingeschäfte und Währungsswaps
– Ohne Hedge-Beziehung2463
– In Verbindung mit Cash Flow Hedges233
Zinsswaps
– Ohne Hedge-Beziehung
– In Verbindung mit Cash Flow Hedges
Übrige derivative Finanzinstrumente ohne Hedge-Beziehung

Finanzinstrumente
Finanzrisikomanagement

Aufgrund seiner internationalen Aktivitäten ist der Bertelsmann-Konzern einer Reihe von Finanzrisiken ausgesetzt. Hierzu zählen insbesondere die Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse und der Zinssätze. Das Risikomanagement von Bertelsmann ist darauf ausgerichtet, Risiken zu reduzieren. Der Vorstand legt die allgemeinen Richtlinien für das Risikomanagement fest und bestimmt so das generelle Vorgehen bei der Absicherung von Währungskurs- und Zinsänderungsrisiken sowie den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten. Die Zentrale Finanzabteilung berät die Tochterunternehmen bezüglich operativer Risiken und führt gegebenenfalls Sicherungen mittels derivativer Finanzgeschäfte durch. Bei operativen Risiken wird den Tochterunternehmen jedoch nicht vorgeschrieben, den Service der Zentralen Finanzabteilung in Anspruch zu nehmen. Einige Tochterunternehmen, so insbesondere die RTL Group, verfügen über eine eigene Finanzabteilung. Sie melden ihre Sicherungsgeschäfte quartalsweise der Zentralen Finanzabteilung. Weitere Informationen zu den Finanzmarktrisiken und zum Finanzrisikomanagement sind im zusammengefassten Lagebericht dargestellt.

Währungsrisiko

Der Bertelsmann-Konzern ist einem Kursänderungsrisiko bezüglich verschiedener Fremdwährungen ausgesetzt. Es wird den Tochterunternehmen empfohlen, jedoch nicht vorgeschrieben, sich gegen Fremdwährungsrisiken in der lokalen Berichtswährung durch den Abschluss von Termingeschäften mit Banken hoher Bonität abzusichern. Darlehen innerhalb des Konzerns, die einem Währungsrisiko unterliegen, werden durch derivative Finanzinstrumente gesichert.
Eine Reihe von Tochterunternehmen ist außerhalb des Euro-Währungsraumes angesiedelt. Die Steuerung der sich hieraus ergebenden Translationsrisiken erfolgt über das Verhältnis aus den wirtschaftlichen Finanzschulden und dem Operating EBITDA für die wesentlichen Währungsräume. Langfristig wird für jeden Währungsraum ein angemessenes Verhältnis der Finanzschulden zur operativen Ertragskraft angestrebt. Hierbei orientiert sich Bertelsmann an der für den Bertelsmann-Konzern definierten Höchstgrenze für den Leverage Factor.

Zinsänderungsrisiko

Zinsänderungsrisiken liegen bei verzinslichen Vermögenswerten und Finanzschulden vor. Das Zinsänderungsrisiko des Bertelsmann-Konzerns wird zentral analysiert und in Abhängigkeit von den geplanten Nettofinanzschulden gesteuert. Maßgabe bei der Steuerung sind das Zinsergebnis des Konzerns im Zeitablauf und die Sensitivität für Zinsänderungen. Dabei wird ein ausgewogenes Verhältnis von variablen zu langfristig fest vereinbarten Zinsbindungen in Abhängigkeit von der absoluten Höhe, der geplanten Entwicklung der verzinslichen Verbindlichkeit und dem Zinsniveau angestrebt und über originäre sowie derivative Finanzinstrumente in der Steuerung umgesetzt.

Liquiditätsrisiko

Liquiditätsrisiken können durch die fehlende Möglichkeit einer Anschlussfinanzierung (Liquiditätsrisiko im engeren Sinne) sowie durch die Verzögerung geplanter Zahlungseingänge und durch ungeplante Auszahlungen (Planrisiko) auftreten. Das Planrisiko bemisst sich aus einer Gegenüberstellung von Plan-Ist-Abweichungen einerseits und der Höhe der Reserven andererseits. Das Liquiditätsrisiko im engeren Sinne ist abhängig vom Volumen der Fälligkeiten in einer Periode.
Das Liquiditätsrisiko wird laufend auf Basis des erstellten Budgets für das Budgetjahr und die Folgejahre überwacht. Dabei werden neue und ungeplante Geschäftsvorfälle (z. B. Akquisitionen) kontinuierlich einbezogen. Zusätzlich erfolgt eine regelmäßige Abstimmung der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Die Steuerung von Planrisiken erfolgt durch ein effektives Cash Management sowie eine ständige Überwachung der prognostizierten und tatsächlichen Cashflows. Zudem werden Laufzeiten für Finanzierungen so gewählt, dass Fälligkeiten über den Zeitablauf diversifiziert sind und sich somit ein Anstieg der Refinanzierungskosten nur langfristig auswirken würde. Kreditlinien bei Banken schaffen darüber hinaus Vorsorge für ungeplante Auszahlungen.

Kontrahentenrisiko

Im Bertelsmann-Konzern bestehen Ausfallrisiken in Höhe der angelegten liquiden Mittel sowie der positiven Marktwerte der abgeschlossenen Derivate. Geldgeschäfte und Finanzinstrumente werden grundsätzlich nur mit einem fest definierten Kreis von Banken („Kernbanken“) hoher Bonität abgeschlossen. Die Bonität der Kernbanken wird anhand quantitativer und qualitativer Faktoren (Rating, CDS-Spreads, Börsenkursentwicklung etc.) fortlaufend beobachtet und klassifiziert. Die aus dieser Bonitätsbeurteilung abgeleiteten Kontrahentenlimite beziehen sich auf die liquiden Mittel und positiven Marktwerte. Die Ausnutzung wird regelmäßig überwacht. Um auf veränderte Bonitätseinschätzungen reagieren zu können, ist die Anlage zum Teil sehr kurzfristig ausgerichtet. Des Weiteren werden zur Reduzierung der Ausfallrisiken mit Banken teilweise Tri-Party-Geschäfte abgeschlossen. Bei den Tri-Party-Geschäften handelt es sich um besicherte Geldanlagen, als Sicherheit werden von den Banken zuvor definierte Wertpapiere bereitgestellt. Zum Bilanzstichtag waren keine Tri-Party-Geschäfte ausstehend, es wurden wie im Vorjahr keine Sicherheiten gewährt. Die Geschäftsabwicklung sowie die Sicherheitenverwaltung und -bewertung werden von einer Clearingstelle übernommen. Ausfallrisiken bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden durch den teilweisen Abschluss von Kreditversicherungen gemindert. Der Bertelsmann-Konzern verfügt für diese Forderungen über Kreditbesicherungen in Höhe von 665 Mio. € (Vj.: 610 Mio. €).

Kapitalmanagement

Die finanzpolitischen Zielsetzungen des Bertelsmann-Konzerns sollen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Finanzierungssicherheit, Eigenkapitalrentabilität und Wachstum gewährleisten. Die Verschuldung des Konzerns soll sich hierbei insbesondere an den Anforderungen eines Credit Rating der Bonitätsstufe „Baa1/BBB+“ orientieren. Die finanzielle Steuerung bei Bertelsmann erfolgt nach quantifizierten Finanzierungszielen, die einen zentralen Beitrag zur Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit des Konzerns leisten. Als Bestandteil des Planungsprozesses und einer laufenden Beobachtung sind sie Teil der Steuerungskennzahlen im weiteren Sinne. Die finanzielle Steuerungsgröße für die Begrenzung der Verschuldung im Bertelsmann-Konzern stellt der Leverage Factor von maximal 2,5 dar. Am 31. Dezember 2017 lag der Leverage Factor bei 2,5 (Vj.: 2,5). Daneben soll die Coverage Ratio (Zinsdeckungsgrad) über einem Wert von 4 liegen. Die Coverage Ratio betrug zum 31. Dezember 2017 11,2 (Vj.: 9,7). Die Eigenkapitalquote soll mindestens 25 Prozent der Konzernbilanzsumme betragen. Die Steuerung der Eigenkapitalquote orientiert sich hierbei an der Definition des Eigenkapitals nach IFRS. Nicht beherrschende Anteilseigner an Personengesellschaften werden, obwohl sie bei wirtschaftlicher Betrachtung Eigenkapital darstellen, als Fremdkapital bilanziert. Die Eigenkapitalquote betrug im Geschäftsjahr 2017 38,5 Prozent (Vj.: 41,6 Prozent) und erfüllte damit die interne finanzielle Zielsetzung.

Zins- und Währungssensitivität

Für die Analyse des Zinsrisikos ist zwischen Cashflow- und Barwert-Risiken zu unterscheiden. Bei Finanzschulden, liquiden Mitteln und Zinsderivaten mit einer variablen Zinsbindung überwiegt das Cashflow-Risiko, da Veränderungen der Marktzinssätze sich – nahezu ohne Zeitverzug – im Zinsergebnis des Konzerns auswirken. Im Gegensatz hierzu entstehen Barwert-Risiken aus mittel- bis langfristig vereinbarten Zinsbindungen. Die bilanzielle Abbildung von Barwert-Risiken ist vom jeweiligen Finanzinstrument oder von einem im Zusammenhang mit Derivaten dokumentierten Sicherungszusammenhang (Microhedge) abhängig.
Originäre Finanzschulden werden in der Bilanz bei erstmaligem Ansatz zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten erfasst. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Veränderungen des Marktwerts beschränken sich auf Opportunitätseffekte, da sich Zinsänderungen weder in der Bilanz noch in der Gewinn- und Verlustrechnung niederschlagen. Eine hiervon abweichende Bilanzierung der originären Finanzschulden zum Marktwert ist auf Vorgänge beschränkt, für die im Zusammenhang mit dem Abschluss einer Zins- und Währungssicherung über Derivate nach IAS 39 ein Microhedge dokumentiert ist. In diesen Fällen wird die Marktwertänderung der Finanzschulden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, um gegensätzliche Effekte aus der Marktbewertung der zugehörigen Derivate zu einem wesentlichen Teil zu kompensieren.
Für derivative Finanzinstrumente werden die Wirkungen aus Zinsänderungen grundsätzlich über die Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei dokumentierten Sicherungszusammenhängen (Cash Flow Hedges) erfolgt die Abbildung im Eigenkapital.
Die Analyse der zu den Stichtagen bestehenden Cashflow- bzw. Barwert-Risiken erfolgt über eine Sensitivitätsberechnung als Nachsteuerbetrachtung. Hierbei wird eine Parallelverschiebung der Zinskurve um jeweils +/-1 Prozent für alle wesentlichen Währungen unterstellt. Die Analyse erfolgt auf Grundlage der Finanzschulden, der liquiden Mittel sowie der zu den Stichtagen bestehenden Derivate. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle dargestellt:

Sensitivitätsanalyse der Cashflow-Risiken und Barwert-Risiken

  31.12.2017 31.12.2016
in Mio. €Veränderung um +1 %Verän­derung um -1 %Verän­derung um +1 %Verän­derung um -1 %
Cashflow-Risiken über Gewinn- und Verlustrechnung10-108-8
Barwert-Risiken über Gewinn- und Verlustrechnung16-164-4
Barwert-Risiken über Eigenkapital

In die Ermittlung der Fremdwährungssensitivität werden die zu den Stichtagen bestehenden Finanzschulden und operativen Geschäftsvorfälle sowie die vereinbarten Sicherungsgeschäfte (Termingeschäfte und Optionen) einbezogen. Die Berechnung wird für die ungesicherte Nettoposition auf Basis einer angenommenen 10-prozentigen Aufwertung des Euro gegenüber allen Fremdwährungen vorgenommen und als Nachsteuerbetrachtung dargestellt. Eine einheitliche Abwertung der Fremdwährungen hätte zu einer ergebniswirksamen Veränderung des Buchwerts von -9 Mio. € (Vj.: -11 Mio. €) geführt. Hiervon entfallen -5 Mio. € (Vj.: -6 Mio. €) auf eine Veränderung des US-Dollar bei einer Netto- Exposure von 86 Mio. US-$ (Vj.: 95 Mio. US-$). Das Eigenkapital wäre durch Schwankungen der Marktwerte aus dokumentierten Cash Flow Hedges um 46 Mio. € (Vj.: 50 Mio. €) verändert worden. Hiervon entfallen 46 Mio. € (Vj.: 50 Mio. €) auf eine Veränderung des US-Dollar bei einem Volumen dokumentierter Cash Flow Hedges von 805 Mio. US-$ (Vj.: 766 Mio. US-$). Bei einer einheitlichen Aufwertung der Fremdwährungen hätte dies für den Bertelsmann-Konzern zu gegenläufigen Veränderungen der genannten Beträge geführt.

Dienstleistungen im Zusammenhang mit verkauften Forderungen

Bertelsmann verkauft in speziellen Einzelfällen von Dritten angekaufte Forderungen an Finanzintermediäre. Bei den verkauften Forderungen handelt es sich im Wesentlichen um kurzfristige, zum Teil kreditversicherte Forderungen, die Arvato Financial Solutions im Rahmen des Serviceangebotes zur Durchführung von Dienstleistungen im Debitorenmanagement von Dritten erwirbt und teilweise an Finanzintermediäre fortlaufend weiterveräußert. Dieses Geschäft kann jederzeit unterjährig angepasst werden. Im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen zu den Forderungsverkäufen wurden im Wesentlichen weder alle Chancen noch alle Risiken, die mit den Forderungen in Verbindung stehen, übertragen oder zurückbehalten. Diese betreffen insbesondere mögliche Ausfälle und späte Bezahlung der verkauften Forderungen, sodass eine Forderung in Höhe des anhaltenden Engagements (Continuing Involvement) von 49 Mio. € (Vj.: 45 Mio. €) bilanziert wurde. Der Buchwert der damit verbundenen Verbindlichkeit beträgt 56 Mio. € (Vj.: 52 Mio. €). Dem liegt ein Volumen der verkauften Forderungen in Höhe von 346 Mio. € (Vj.: 321 Mio. €) zum Bilanzstichtag zugrunde.